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Für Menschen mit hohen Cholesterinwerten spielt die Therapietreue eine große Rolle. Hier erfahren Sie, was genau man darunter versteht und warum es so wichtig ist, sich an ärztliche Empfehlungen zu halten.

Haben Sie schon einmal von Therapietreue gehört? Der Begriff beschreibt, wie sehr sich Patient*innen im Rahmen ihrer Behandlung an die ärztlichen Empfehlungen halten. Therapietreue Patient*innen nehmen beispielsweise ihre Medikamente genau so ein, wie es ärztlich verordnet wurde. Zudem befolgen sie medizinische Empfehlungen zum Lebensstil, etwa durch ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung. Lange Zeit wurde statt der Bezeichnung „Therapietreue“ der englische Begriff „Compliance“ genutzt.1 Die Bezeichnung wird heutzutage aber zunehmend von „Adherence“ (deutsch: Adhärenz) oder auch „Therapieadhärenz“ abgelöst. Bei dieser Bezeichnung rücken Patient*innen stärker in den Fokus der Therapieplanung. Adhärenz beschreibt die Einhaltung der gemeinsam von Patient*innen und Ärzt*innen vereinbarten Therapieziele. Die Betroffenen nehmen (anders als bei der Bezeichnung Compliance) eine aktive Rolle bei der Planung der Behandlung ein.1

Ein Arzt und eine Patientin im Seniorenalter. Der Arzt hält ein Tablet, auf das beide blicken.
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Wenn Patient*innen ihren Therapieplan nicht befolgen, spricht man von Nicht-Adhärenz. Die Gründe dafür sind vielfältig. Sie lassen sich beispielsweise auf Ängste vor Nebenwirkungen von Medikamenten zurückführen. Zudem verursachen verschiedene Erkrankungen wie etwa erhöhte Cholesterinwerte bei Betroffenen zunächst keine Schmerzen oder andere Beschwerden. Auch dann ist das Risiko hoch, dass Patient*innen nicht therapietreu sind und ihre Medikamente nicht einnehmen.2

Warum die Therapietreue bei erhöhten Cholesterinwerten so wichtig ist

Hohe LDL-Cholesterinwerte im Blut, wie sie bei der Fettstoffwechselstörung Hypercholesterinämie auftreten, verursachen zwar in der Regel keine unmittelbaren körperlichen Beschwerden. Sie lassen aber das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen gefährlich steigen. Unbehandelt kommt es zu Ablagerungen in den Gefäßen. Herzinfarkt oder Schlaganfall können die Folge sein. Zur Therapie gehören neben einer ausgewogenen Ernährung und ausreichend Bewegung oftmals auch Medikamente. Damit diese wirken können und das Risiko für Folgeerkrankungen sinkt, müssen sie wie verordnet eingenommen werden.

Seniorin hält eine Pillendose in der Hand, in die sie Medikamente einsortiert.
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Sprechen Sie Unsicherheiten an 

Suchen Sie das Gespräch mit den behandelnden Ärzt*innen, wenn Sie etwa aus Angst vor Nebenwirkungen bei der Medikamenteneinnahme verunsichert sind oder Ihnen andere Hürden bei der Behandlung begegnen. Gemeinsam können Sie einen Weg finden, um Ihre Therapieziele bestmöglich zu erreichen und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken.

Nicht vergessen: Denken Sie bei erhöhten Cholesterinwerten neben Ihren Medikamenten auch an ärztliche Kontrolltermine. Lassen Sie regelmäßig Ihre Blutfettwerte überprüfen – auch wenn Sie bereits cholesterinsenkende Medikamente einnehmen. So behalten Sie und Ihr Behandlungsteam immer die aktuellen Blutwerte im Blick und können erkennen, falls eine Anpassung der Therapie angezeigt ist. Regelmäßige Cholesterintests geben Ihnen die Sicherheit, dass Ihre aktuelle Behandlung die richtige ist. Sprechen Sie Ihre Ärzt*innen darauf an. 

Sie wollen mehr zum Thema Therapietreue erfahren? Der Kardiologe Prof. Dr. Ingo Hilgendorf vom Universitätsklinikum Freiburg und Universitäts-Herzzentrum Bad Krozingen informiert im Video unter anderem über die Folgen eines Therapieabbruchs und mögliche Gründe für einen Abbruch. Reinschauen lohnt sich!

Wussten Sie schon? 

Haben Sie schon einen bundeseinheitlichen Medikationsplan (BMP)? Es könnte sein, dass Sie Anspruch darauf haben. Das ist der Fall, wenn Sie gleichzeitig mindestens drei auf ein Kassenrezept verordnete Medikamente einnehmen, die systemisch – also über die Blutbahn im ganzen Körper – wirken. Die Anwendung dieser Medikamente muss mindestens über einen Monat erfolgen.3 Der Plan wird in der Regel von Ihrem*Ihrer Ärzt*in erstellt und enthält Informationen zu Wirkstoff, Handelsname, Stärke, Darreichungsform und Dosierung der Medikamente. Hinzu kommen der Einnahmegrund und wichtige Hinweise. Auch frei verkäufliche Arzneien und Nahrungsergänzungsmittel sollten im Plan ergänzt werden. Der Vorteil: Ein solcher Plan hilft Ihnen, den Überblick über Ihre Therapien zu behalten und nichts zu vergessen. So wissen Sie, was Sie wann und wie anwenden sollten. Auch für Arztpraxen und Apotheken ist ein Medikationsplan eine wichtige Information, um unerwünschte und gefährliche Wechselwirkungen zu erkennen und zu vermeiden. Auf der Webseite medikationsplan-schafft-ueberblick.de finden Sie weiterführendes Material wie einen Muster-Medikationsplan. Sprechen Sie mit Ihrem Behandlungsteam, wenn Sie noch keinen Medikationsplan erhalten haben.

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Quellen

1. Therapietreue: Verweigerer und Kalkulierer. https://www.aerzteblatt.de/archiv/125150/Therapietreue-Verweigerer-und-Kalkulierer, zuletzt aufgerufen am 12.07.2023.
2. Cholesterin: Mit Leichtsinn und Vergesslichkeit lebt sich’s gefährlich! https://www.diabetes-news.de/nachrichten/cholesterin, zuletzt aufgerufen am 12.07.2023.
3. Ihr persönlicher Medikationsplan: Ein blanko Medikationsplan online ausfüllbar. https://www.medikationsplan-schafft-ueberblick.de/Material/, zuletzt aufgerufen am 12.07.2023.