Zu viel LDL-Cholesterin im Blut führt zu Ablagerungen in der Gefäßwand. Für Betroffene steigt das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden
Nach Herzinfarkt und Krebs ist der Schlaganfall hierzulande die dritthäufigste Todesursache1. Bei Betroffenen fallen plötzlich bestimmte Funktionen des Gehirns aus, die Ursache für einen Schlaganfall ist in etwa 80 Prozent der Fälle eine Durchblutungsstörung im Gehirn2. Sie führt dazu, dass die Versorgung der Gehirnzellen mit Sauerstoff und Nährstoffen unterbrochen wird.
Ursachen eines Schlaganfalls
Ein Schlaganfall – medizinisch Apoplex – ist meist durch eine Atherosklerose (Gefäßablagerungen) verursacht. Sie wird zum Beispiel durch erhöhte LDL-Cholesterinwerte begünstigt. Folgendes passiert: LDL-Cholesterin dringt in die Gefäßwand ein und führt über entzündliche Prozesse und Umbauvorgänge zum Wachstum einer sogenannten atherosklerotischen Plaque. Eine Atherosklerose entsteht. Die Plaque verengt den Durchmesser der Arterien und stört den Blutfluss. Wenn die Plaque reißt, kann es zur Bildung eines Blutgerinnsels kommen, auch Thrombus genannt. Beim Schlaganfall verschließt das Gerinnsel ein oder mehrere hirnversorgende Blutgefäße komplett. In der Folge werden die betroffenen Gehirnregionen nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt und können Schaden nehmen2. Mediziner und Medizinerinnen sprechen von einem ischämischen Schlaganfall. Eine weitere Ursache eines Schlaganfalls: Sind die Gefäßwände durch die beschriebenen Ablagerungen geschädigt und ist zusätzlich der Blutdruck in den Arterien zu hoch, können auch Einblutungen in das Gehirngewebe entstehen und einen Schlaganfall verursachen2. Diese Form wird von Medizinern und Medizinerinnen als hämorrhagischer Schlaganfall bezeichnet.

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Das Risiko für einen Schlaganfall steigt mit zunehmendem Alter. Weitere Risikofaktoren sind Bluthochdruck, Rauchen, Diabetes mellitus, Störungen der Blutgerinnung und Fettstoffwechselstörungen wie die Hypercholesterinämie oder erhöhte Lipoprotein(a)-Werte. Auch Herzrhythmusstörungen (Vorhofflimmern), Übergewicht, übermäßiger Alkoholkonsum, anhaltender Stress und Bewegungsmangel begünstigten einen Schlaganfall1.
Anzeichen eines Schlaganfalls
Typische Anzeichen für einen Schlaganfall sind plötzlich auftretende neurologische Ausfälle wie:
- einseitige Lähmung
- ein hängender Mundwinkel
- Schwindel
- plötzlich auftretende heftige Kopfschmerzen
- unsicheres Gehen
- Seh- und Sprachstörungen

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Folgen eines Schlaganfalls
Je nachdem welche Hirnareale von einem Schlaganfall betroffen sind, wie groß die betroffenen Areale sind und wie viel Zeit bis zur Behandlung verstreicht, kann es zu bleibenden neurologischen Schäden kommen. Bei einem Schlaganfall ist daher schnelles Handeln nötig. Sogenannte Stroke Units haben sich auf Schlaganfallnotfälle spezialisiert. Die Ärztinnen und Ärzte gehen gezielt der Ursache für den Schlaganfall nach, um sie schnellstmöglich zu behandeln. Das geschieht entweder mit Medikamenten, die das Blutgerinnsel in der verstopften Arterie auflösen, oder mechanisch durch einen Katheter. Im Rahmen der sogenannten Thrombektomie wird ein dünner Schlauch über ein Blutgefäß bis zum verstopften Gefäß vorgeschoben, um das Blutgerinnsel aus dem Gefäß herauszuziehen3.
Einem Schlaganfall lässt sich mit verschiedenen Maßnahmen vorbeugen: Eine ausgewogene Ernährung und der Verzicht auf Zigaretten und Alkohol gehören ebenso dazu wie regelmäßige Bewegung. Sind erblich bedingte Stoffwechselerkrankungen wie die familiäre Hypercholesterinämie oder erhöhte Lipoprotein(a)-Spiegel bekannt, ist zudem eine engmaschige Kontrolle und Behandlung der erhöhten Blutfette ratsam. Medikamente können zusammen mit Lebensstilanpassungen helfen, die Werte positiv zu beeinflussen.
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Quellen
1. Was ist ein Schlaganfall? https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/neurologie/erkrankungen/schlaganfall/, zuletzt aufgerufen am 22.03.2022.
2. Ursachen eines Schlaganfalls. https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/neurologie/erkrankungen/schlaganfall/ursachen, zuletzt aufgerufen am 22.03.2022.
3. Prof. Dr. Veltkamp im Interview zu Stroke Units. https://www.youtube.com/watch?v=v3KBs2jPwoU, zuletzt aufgerufen am 22.03.2022.