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Viele Menschen fragen sich: Was ist HDL-Cholesterin? Wir stellen das oftmals auch als gutes Cholesterin bezeichnete Lipoprotein vor und erläutern, wann es Schaden im Gefäßsystem anrichten kann.

Die Abkürzung HDL steht für High-Density-Lipoprotein und benennt Lipoproteine (Fett-Eiweiß-Partikel) mit hoher Dichte. Sie entstehen in der Leber und im Darm.1 Die Fett-Eiweiß-Partikel ermöglichen es, dass das fettartige und für den Körper lebenswichtige Cholesterin durch das wässrige Blut transportiert werden kann. Bei einem gesunden Fettstoffwechsel sammeln die Lipoproteine mit hoher Dichte überschüssiges Cholesterin im Blut und aus der Gefäßwand ein und transportieren es in Form von HDL-Cholesterin über die Blutbahn zurück zur Leber. Dort entstehen aus dem Cholesterin die Gallensäuren. Diese Stoffwechselprodukte werden über die Galle in den Darm abgegeben und spielen dort eine wichtige Rolle bei der Fettverdauung.2

Eine Hand mit blauem Einweghandschuh hält ein Probenröhrchen mit der Aufschrift „HDL-Test“.
iStock-1338728232_Md Saiful Islam Khan

Umgangssprachlich wird das HDL-Cholesterin aufgrund der beschriebenen Eigenschaften auch als gutes Cholesterin bezeichnet. Das Lipoprotein mit hoher Dichte gilt zudem als Gegenspieler des LDL-Cholesterins, das ebenfalls ein Transport-Lipoprotein ist. Es bringt Cholesterin aus der Leber über das Blutgefäßsystem dorthin, wo es benötigt wird. Befindet sich zu viel LDL-Cholesterin im Blut, steigt das Risiko für Gefäßablagerungen und Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall.

HDL-Cholesterin: Diese Werte gelten als optimal

Die Menge des HDL-Cholesterins im Blut wird in der Einheit Milligramm pro Deziliter (mg/dl) oder Millimol pro Liter (mmol/l) angegeben. Wenn keine Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorliegen, sollte der HDL-Cholesterinwert bei Frauen 45 mg/dl (1,2 mmol/l) und bei Männern 40 mg/dl (1,0 mmol/l) nicht unterschreiten.2 Wichtig: Sind die Werte des HDL-Cholesterins jedoch zu hoch, kann das vermeintlich gute Cholesterin zum Problem werden. Extrem hohe HDL-Cholesterinspiegel über 90 mg/dl (2,3 mmol/l) lassen vermutlich das Risiko für atherosklerotische Herz-Kreislauf-Erkrankungen ansteigen.3Zu diesen Krankheiten zählen beispielsweise die periphere arterielle Verschlusskrankheit und der Herzinfarkt. Ein hoher HDL-Cholesterinwert kann zudem einen hohen LDL-Cholesterinwert nicht ausgleichen. Mediziner*innen empfehlen Betroffenen zum Schutz des Herz-Kreislauf-Systems daher vor allem Maßnahmen, um das LDL-Cholesterin zu senken.

Wichtig: Die Bezeichnungen gutes und schlechtes Cholesterin halten sich zwar hartnäckig, sind aber irreführend. HDL- wie auch LDL-Cholesterin sind per se weder ausschließlich gut noch schlecht. Bei der Beurteilung der beiden Cholesterintypen ist immer entscheidend, wie viel jeweils davon im Blut vorhanden ist.

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Quellen

1. High Density Lipoprotein, https://flexikon.doccheck.com/de/High_Density_Lipoprotein, zuletzt aufgerufen am 12.07.2023.
2. Cholesterin-Ratgeber. 5. Auflage. https://www.lipid-liga.de/images/PDF/Cholesterin-Ratgeber.pdf, zuletzt aufgerufen am 12.07.2023.
3. ESC/EAS Pocket Guidelines: Diagnostik und Therapie der Dyslipidämien. https://leitlinien.dgk.org/files/19_2019_pocket_leitlinien_dyslipidaemien_korrigiert.pdf, zuletzt aufgerufen am 12.07.2023.