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Zusätzlich zu ihrer Fettstoffwechselstörung haben einige Betroffene Begleiterkrankungen – auch Komorbiditäten genannt.

Wenn bei Menschen mit Hypercholesterinämie Komorbiditäten auftreten, müssen diese ebenfalls behandelt werden: Sie können sonst das Herz-Kreislauf-Risiko weiter erhöhen. Zu diesen Begleiterkrankungen zählen Diabetes mellitus, auch Zuckerkrankheit genannt, sowie Bluthochdruck und das metabolische Syndrom1. Wir stellen die Erkrankungen und das Syndrom vor. 

Diabetes mellitus 

Das auch als Zuckerkrankheit bezeichnete Krankheitsbild umfasst verschiedene Erkrankungen des Stoffwechsels, die zu chronisch erhöhten Blutzuckerwerten führen. Die beiden Hauptformen sind Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2. 

Diabetes mellitus Typ 2 tritt besonders häufig auf. Bei der Erkrankung werden die Zellen des Körpers insulinresistent, sie sprechen schlechter auf das Hormon Insulin an. Insulin übernimmt im Körper eine wichtige Funktion und schleust Zucker aus dem Blut in die Zellen, die ihn als Energiequelle benötigen. Bei einer Insulinresistenz lässt diese Wirkung jedoch nach, und der Blutzucker steigt. Neben einer genetischen Veranlagung kann vor allem ein ungesunder Lebensstil Auslöser der Erkrankung sein. Diabetes mellitus Typ 1 hingegen ist eine Autoimmunerkrankung und zeigt sich meist schon im Kindes- oder Jugendalter. Dabei passiert Folgendes: der eigene Körper greift bei dieser Erkrankung die eigenen insulinproduzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse an und zerstört sie. Das führt zu einem Insulinmangel und zu erhöhten Blutzuckerwerten. 

Das Bild zeigt eine Hand mit einem Insulinpen
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Ist der Blutzucker dauerhaft nicht korrekt eingestellt, können langfristig verschiedene Komplikationen an den kleinen und großen Gefäßen im Körper entstehen. Meist sind besonders Gefäße der Augen, Nieren, Nerven und des Herz-Kreislauf-Systems betroffen2. Fettstoffwechselstörungen wie eine Hypercholesterinämie erhöhen das kardiovaskuläre Risiko bei Patienten und Patientinnen mit Diabetes mellitus zusätzlich. Eine möglichst frühzeitige Diagnose und konsequente Therapie beider Erkrankungen sind deshalb besonders wichtig3

Je nach Form der Diabeteserkrankung stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Beim Typ-2-Diabetes ist eine Anpassung der Lebensgewohnheiten Grundlage der Therapie. Betroffene sollten auf eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung achten sowie auf Rauchen und starken Alkoholkonsum verzichten. Wenn diese Maßnahmen den Blutzucker nicht senken, können verschiedene Medikamente zum Einsatz kommen.

Bluthochdruck 

Hypercholesterinämie und Bluthochdruck kommen ebenfalls häufig gemeinsam vor4. Ist der Blutdruck dauerhaft erhöht, sprechen Mediziner und Medizinerinnen von einer Hypertonie. Über Jahre hinweg kann die Erkrankung den Gefäßen in Herz, Gehirn und Nieren zusetzen und beispielsweise Herzinfarkt und Schlaganfall begünstigen. Ursache eines Bluthochdrucks sind neben genetischer Veranlagung und organischen Ursachen vor allem Faktoren wie Übergewicht, starker Alkoholkonsum, Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung und Stress5. Betroffenen wird geraten, sich ausgewogen zu ernähren, aktiv zu sein sowie Übergewicht und Stress abzubauen, um den Blutdruck dauerhaft auf einen normalen Wert zu senken. Wenn dies allein durch Lebensstilanpassungen nicht gelingt, stehen bestimmte Medikamente wie beispielsweise ACE-Hemmer zur Verfügung. 

Das Bild zeigt einen Mann mit einem Blutdruckmessgerät
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Metabolisches Syndrom 

Der Begriff metabolisches Syndrom ist eine Sammelbezeichnung für verschiedene Krankheiten und Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen6. Meist treten Übergewicht, Bluthochdruck und erhöhte Blutzuckerwerte beziehungsweise eine Insulinresistenz kombiniert auf. Zudem können die Triglyceride erhöht und das HDL-Cholesterin niedrig sein7, 8, 9. Mit einem metabolischen Syndrom steigt die Gefahr, dass ein Typ-2-Diabetes entsteht7. Bei Betroffenen mit den vorliegenden Merkmalen ist das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zwei- bis dreifach erhöht10. Neben genetischer Veranlagung trägt in der Regel ein ungesunder Lebensstil zur Krankheitsentstehung bei. 

Bei der Therapie des metabolischen Syndroms spielt die Ernährung eine entscheidende Rolle. Besonders wirksam ist eine Gewichtsabnahme8. Mit einer Ernährungsumstellung lassen sich Risikofaktoren wie Bluthochdruck, erhöhter Blutzucker und eine Fettstoffwechselstörung positiv beeinflussen8. Zusätzliche Lebensstilanpassungen wie Rauchstopp, mäßiger Alkoholkonsum, mehr Bewegung und Entspannung können das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen stark senken8. Patienten und Patientinnen mit hohem kardiovaskulärem Risiko müssen darüber hinaus zumeist Medikamente einnehmen, beispielsweise zur Senkung des hohen Blutdrucks1

Das Bild zeigt ein Maßband und Stethoskop
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Quellen

1. Diabetes und Fettstoffwechselstörungen. https://diabetologie-online.de/a/fortbildung-diabetes-und-fettstoffwechselstoerungen-1867483, zuletzt aufgerufen am 26.04.2022. 
2. Diabetes mellitus: Komplikationen. https://viamedici.thieme.de/lernmodul/11081047/11081000/diabetes+mellitus+komplikationen, zuletzt aufgerufen am 26.04.2022. 
3. Therapie von Fettstoffwechselstörungen bei Diabetes mellitus – State of the Art. https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0031-1298791, zuletzt aufgerufen am 26.04.2022. 
4. Hypertonie und Dyslipidämie. https://www.springermedizin.de/hypertonie-in-der-hausarztpraxis/lipidstoffwechselstoerungen/hypertonie-und-dyslipidaemie/12335184, zuletzt aufgerufen am 26.04.2022. 
5. Bluthochdruck bei Erwachsenen. https://www.hochdruckliga.de/betroffene/bluthochdruck-bei-kindern-1, zuletzt aufgerufen am 26.04.2022. 
6. Was ist ein Metabolisches Syndrom? https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/metabolisches-syndrom/was-ist-ein-metabolisches-syndrom.html, zuletzt aufgerufen am 26.04.2022. 
7. Facetten des Metabolischen Syndroms. https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783110590951-002/pdf, zuletzt aufgerufen am 26.04.2022. 
8. Metabolisches Syndrom. https://www.mri.tum.de/sites/default/files/seiten/metabolisches_syndrom_2016_0.pdf, zuletzt aufgerufen am 26.04.2022. 
9. Das metabolische Syndrom – eine (neue) Frauenkrankheit? https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0031-1295373, zuletzt aufgerufen am 26.04.2022. 
10. Kardiovaskuläres Risiko beim metabolischen Syndrom. https://www.thieme-connect.de/products/ejournals/abstract/10.1055/s-2005-921132, zuletzt aufgerufen am 26.04.2022. 
11. Metabolisches Syndrom: Prävention und Therapie. https://www.springermedizin.de/emedpedia/dgim-innere-medizin/metabolisches-syndrom-praevention-und-therapie?epediaDoi=10.1007%2F978-3-642-54676-1_2, zuletzt aufgerufen am 26.04.2022.