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Bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) leiden Betroffene vor allem unter schmerzenden Beinen. Erfahren Sie mehr über die Ursachen und Behandlungsoptionen.

Die periphere arterielle Verschlusskrankheit ist eine weitere mögliche Folgeerkrankung der Hypercholesterinämie und erhöhter Lipoprotein(a)-Werte im Blut. Bei diesem Krankheitsbild verursachen Durchblutungsstörungen Schmerzen in den Beinen, seltener sind die Arme betroffen. Weil viele Menschen mit pAVK aufgrund der Symptome und Schmerzen unterwegs immer wieder stehen bleiben, als würden sie sich die Auslage eines Geschäftes angucken, wird die pAVK auch Schaufensterkrankheit genannt.

Hände umschließen und halten die Wade eines Beines.
iStock-1361675945_Panuwat Dangsungnoen

PAVK: Die Ursachen erkennen

Grund für die gestörte Durchblutung bei einer pAVK ist eine Verengung der arm- oder beinversorgenden Arterien – meist verursacht durch eine Atherosklerose (Gefäßverengung).1 Dabei passiert unter anderem Folgendes: Überschüssiges LDL-Cholesterin lagert sich in der Gefäßwand ab und verursacht Entzündungs- und Umbauprozesse. Ablagerungen entstehen und verengen die Gefäße in den Gliedmaßen. Das Blut kann nicht mehr optimal fließen, die Muskeln der Arme und Beine werden nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt.2 Im schlimmsten Fall verschließt sich das betroffene Gefäß komplett, und es kommt zum Beininfarkt. Das minderdurchblutete Gewebe verfärbt sich zunächst weiß und ist kalt. Im späteren Verlauf nimmt das Gewebe eine dunkle Farbe an und stirbt ab – eine Amputation ist nötig.

Wichtig zu wissen: Bei Patient*innen mit pAVK ist auch das Risiko für einen Herzinfarkt und Schlaganfall erhöht, da meistens nicht nur die Gefäße von Armen und Beinen verengt sind.

Zumeist macht sich die Gefäßkrankheit im Seniorenalter bemerkbar, in der Regel ab 70 Jahren. Menschen, die von einer familiären Hypercholesterinämie betroffen sind, können aufgrund der erhöhten Cholesterinwerte schon früher eine pAVK ausbilden. Weitere Risikofaktoren sind eine zucker- und fetthaltige ErnährungStress, Tabakkonsum, zu wenig Bewegung und erhöhte Lipoprotein(a)-Werte.

Grafik mit der Überschrift „Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)“. Sie zeigt Beine eines Menschen mit rot gefärbten Blutgefäßen. Rechts daneben die vergrößerte Ansicht eines Blutgefäßes mit zwei Abzweigungen. Überschrift: „Blutfluss durch das Bein“. In den beiden Abzweigungen sind gelbe Ablagerungen zu erkennen. Unterhalb der Ablagerungen sind die Abzweigungen blau gefärbt. Beschriftung: „Gefäßverengung durch Ablagerungen“.
Novartis

Symptome der pAVK: Die Folgen der Durchblutungsstörung

Anfangs machen sich in der Regel keine Symptome bemerkbar. Erst wenn die Gefäße immer mehr verengen, kommt es zu Schmerzen in Beinen oder Armen. Sind die Gefäße der Beine betroffen, klagen Betroffene über Schmerzen beim Gehen – meist in Wade und Oberschenkel. In späteren Stadien treten die Beschwerden auch in Ruhe auf. Aufgrund der schlechten Blutversorgung kommt es bei einer pAVK in den betroffenen Gliedmaßen zudem zu Symptomen wie einem schwächeren Puls und blasser, gefühlloser und kalter Haut.3 Auch trockene Haut an Beinen oder Füßen kann auftreten.4 Sprechen Sie bei diesen Anzeichen mit Ihrem Behandlungsteam.

In Deutschland wird die Schwere der pAVK in fünf Stadien eingeordnet.1

  • Stadium I: keine Symptome
  • Stadium IIa: Schmerzen beim Gehen setzen nach mehr als 200 Metern ein
  • Stadium IIb: Schmerzen setzen bereits nach einer Gehstrecke von weniger als 200 Metern ein
  • Stadium III: Schmerzen im Ruhezustand
  • Stadium IV: Ausbildung eines Geschwürs und Absterben des Gewebes aufgrund mangelnder Blutversorgung

Bei der pAVK können sich Komplikationen durch Wundinfektionen ergeben. Es besteht dann die Gefahr einer Blutvergiftung und akuten Minderdurchblutung der Gliedmaßen. Patient*innen mit pAVK haben zudem ein hohes Risiko für das Auftreten weiterer atherosklerotischer Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall. Neben der Schmerzlinderung zielt die Behandlung einer pAVK in erster Linie darauf ab, das Voranschreiten der Erkrankung aufzuhalten. Ein Absterben des Gewebes muss verhindert werden. Zur Basistherapie gehören Gehtraining, Gewichtsreduktion bei Übergewicht, Rauchstopp sowie die medikamentöse Behandlung von Bluthochdruck, Hypercholesterinämie, erhöhten Lipoprotein(a)-Spiegeln und Diabetes mellitus.1Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Gefäßerkrankungen sind bei Betroffenen regelmäßig nachzuuntersuchen.1

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Quellen

  1. Deutsche Gesellschaft für Angiologie, Gesellschaft für Gefäßmedizin: S3-Leitlinie zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit. https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/065-003l_S3_PAVK_periphere_arterielle_Verschlusskrankheit_2020-05.pdf, zuletzt aufgerufen am 12.07.2023.
  2. Entstehung der Arteriosklerose. https://doi.org/10.1007/s00292-019-00656-z, zuletzt aufgerufen am 12.07.2023.
  3. Internisten im Netz: Was ist eine periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK). https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/periphere-arterielle-verschlusskrankheit/was-ist-eine-periphere-arterielle-verschlusskrankheit-pavk.html, zuletzt aufgerufen am 12.07.2023.
  4. Wenn die Gefäße eng werden.: PAVK. https://www.dga-gefaessmedizin.de/patienten/arterielle-erkrankungen/pavk.html, zuletzt aufgerufen am 12.07.2023.